Zwangstests, Razzien, Auflagen: Vor 30 Jahren verabschiedete die Staatsregierung ihren berüchtigten Aids-Katalog. Mit ihm führte sie einen Feldzug gegen Randgruppen. Von Johann Osel. Tür auf in der Schwulensauna, plötzlich Uniformierte vor nackten Männern. Manche können sich noch schnell ein Handtuch umbinden. Die Polizisten haben das Foto eines US-Amerikaners dabei. Der Mann, in Nürnbergs Homoszene bekannt, habe Aids, sei eine uneinsichtige Virenschleuder, sagen die Beamten. Wer mit ihm Sex hatte, solle sich sofort melden. Es hat sich keiner gemeldet, erinnert sich Martin Tröbs. Man wusste ja nicht, was kommt, was droht. Das war auch bei anderen Razzien so, in Bars, Saunen, Sex-Treffs in Parks. Bei einem Aids-Kongress in der Meistersingerhalle ging in dieser Zeit die Frage um: Holen die uns alle ab? Und noch mehr Menschen dürften das Virus in sich tragen, ohne davon zu wissen. Dabei können Medikamente inzwischen verhindern, dass sie andere anstecken. Martin Tröbs, 54, Sozialpädagoge, sitzt in der Aidshilfe Nürnberg, kramt in Erinnerungen. Die harte Linie der Staatsregierung hat ihn zum Aktivisten gemacht, Auslöser: die Sauna-Fahndung. Weil HIV aber kein Gestern-Thema ist, hatte er eben Telefondienst. Da rufen oft Ehemänner an, die erst im Puff waren und nun in Panik sind. Da gibt es Klassiker des Nicht-Wissens: das Kind habe sich Aids Zwangstests Prostituierte Gauweiler einem Kaktus gestochen, der gehöre einem krank wirkenden Kerl. In der persönlichen Beratung sind dagegen die meisten Klienten schwul. Schon in den Achtzigern arbeitete Tröbs hier, seit Kurzem wieder. Am Abend kann man einen HIV-Test machen, ein Dutzend Besucher wird erwartet. Dann wird es nicht ums Sterben gehen, allenfalls um Angst. Vor 30 Jahren, am Als "eine Art Hoher Kommissar für Hygiene und Hysterie", so ein Spottname, hat Gauweiler ihn forciert. Was der Katalog und begleitende Aussagen vorsahen: Zwangstest, Razzien, Auflagen für Einrichtungen. Als "Ansteckungsverdächtige" galten Stricher, Huren und Fixer, nicht Schwule allgemein. Als letztes Mittel bleibe "Absonderung", so Gauweiler damals Aids Zwangstests Prostituierte Gauweiler Bayernkurier. Die Grünen erkannten "Methoden, die sonst nur in Diktaturen" vorkämen. Schon als Kreisverwaltungsreferent in München hatte Gauweiler gegen Unmoral gekämpft, etwa Peep-Shows. Wirte sollten sich auf "Schweinereien beschränken", die "mit Messer und Gabel zu bewältigen sind". Die Freisinger SZ notierte seine Rede vor katholischen Burschenschaften: "Wer sich ganz normal verhält, dem kann überhaupt nichts passieren. Zur Krankheit trügen eben "Lesbierinnen und die er" bei. Es reiche nicht aus, so Lang, dass man Leuten, "die so bestimmte Lokale besuchen" nur "so ein bestimmtes Gummi zeigt". Mit welchen Gedanken die Zuhörer wohl heimgingen?
Aids-Hysterie in den Achtzigern - "Kondome statt Pogrome"
Prostitution - (k)ein AIDS–Risiko? | sextreff-sexkontakte.online Das Leid wird ausgeblendet. Es ging primär um Drogengebraucher und Prostituierte beiderlei Geschlechts. Vier Jahrzehnte Aids: 8 Dokumentarfilme zu HIV/Aids. Aber damit Menschen mit HIV offen auftreten können, um HIV im Bewusstsein. Menschen mit HIV und AIDS sind unsichtbar. Wider die Geschichtsvergessenheit | sextreff-sexkontakte.onlineZur SZ-Startseite. November traf seine Fans schwer. Mit dieser für Schwule, Drogengebraucher und Prostituierte düsteren und politisch prekären Zeit hat sich nun Philipp Gufler auseinandergesetzt. Die meisten sind durch die Behandlung dann schnell wieder in einer stabilen Situation. Von "Schwulenhatz" war die Rede.
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Gauweiler (CSU) scharf gegen Aidskranke vor mit Zwangstests für Prostituierte, Drogenabhängige und angehende Beamte. Die unterschiedliche Umgangsweise bundesdeutscher Großstädte mit Prostitution im Zeichen von AIDS. Aber damit Menschen mit HIV offen auftreten können, um HIV im Bewusstsein. Vier Jahrzehnte Aids: 8 Dokumentarfilme zu HIV/Aids. Seit erinnert die AIDS-Säule an die. Menschen mit HIV und AIDS sind unsichtbar. Das Leid wird ausgeblendet. Es ging primär um Drogengebraucher und Prostituierte beiderlei Geschlechts.Wir haben mit dem Gesundheitsamt vereinbart, dass das Absonderungsgebiet die Stadt München ist. Bayern und speziell München hatte sehr deutlich gemacht, dass Schwule nicht erwünscht sind. Nun droht ein Gesetz, das die Kriminalisierung von Homosexualität noch verschärft. Voller Körpereinsatz: Mit einer ungewöhnlichen Aktion demonstrierte die Aidshilfe Hannover im November gegen die geplante Kürzung der Landeszuschüsse. Damals waren die Botschaften, das Klima viel politisierter. Vael: Die Allgemeinbevölkerung war mehrheitlich schlicht von Angst ergriffen. Die Wiedergabe wurde unterbrochen. Foto: DER SPIEGEL. Wenn Sie auf "Alle Cookies akzeptieren" klicken, stimmen Sie der Verwendung von technisch notwendigen Cookies sowie jenen zur Optimierung unserer Webseite zu. Sie soll an die Personen und Schicksale erinnern und an die kollektive Herausforderung dieser Zeit. Müssen wir jetzt die Türklinken desinfizieren? Hier trifft es sie in besonders vulnerablen Situationen. Wie konnte der CSU-Politiker Peter Gauweiler damals zu einem solch politischen Schreckgespenst werden? Gauweiler wurde die Zuständigkeit für Gesundheit und Polizeiwesen entzogen, ihm unterstand fortan nur mehr die Bauverwaltung. Wir ahnten, was auf uns zukommt, sagt er: "Pogromstimmung". Die rote Schleife ist inzwischen weltweit als Symbol der Solidarität mit den HIV-Infizierten etabliert. Arno Oevermann: Aids war damals nicht behandelbar. Optimierung der Webseite. Aids-Verschwörung: Das Propaganda-Virus des KGB Von Johanna Lutteroth. Der Feind hat einen Namen: Am 4. Haben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Am Abend kann man einen HIV-Test machen, ein Dutzend Besucher wird erwartet. Deutsche Aidshilfe auf Facebook fb. Michael Stich: Viele Prominente setzen inzwischen ihre Bekanntheit ein, um sich gegen Aids zu engagieren. Der Mann, in Nürnbergs Homoszene bekannt, habe Aids, sei eine uneinsichtige Virenschleuder, sagen die Beamten. Mehr Probleme hätten Heterosexuelle, sie hätten keine Outing-Erfahrung wie Schwule. Da rufen oft Ehemänner an, die erst im Puff waren und nun in Panik sind.