In Deutschland löste der oscar-prämierte Film Kontroversen aus: Ein Stasi-Offizier als positiver Held war eine Provokation. War die Filmhandlung eine Fiktion, oder beruhte sie auf authentischen Ereignissen der DDR-Geschichte? Florian Henckel von Donnersmarck fand die idealistische Idee zu seinem Film "Das Leben der Anderen" beim Lesen der Erinnerung des russischen Schriftstellers Maxim Gorki an Wladimir I. Dieser habe — so erinnerte sich Gorki — die "Appassionata" von Beethoven geliebt, konnte sie aber nach der Revolution nicht oft anhören, weil seine seelische Verfassung dies verhinderte. Lenin sah in dieser Sonate "eine erstaunliche, nicht menschliche Musik". Nachdem die Bolschewiki an der Macht waren, konnte er sie nicht allzu oft hören, zu sehr lähmte sie seine politische Entschlusskraft: "Sie greift die Nerven an, man möchte liebevolle Dummheiten sagen und den Menschen die Köpfe streicheln [ Aber heutzutage darf man Ulrich Mühe Prostituierte Wiesler den Kopf streicheln — die Hand wird einem abgebissen, man muss auf die Köpfe einschlagen, mitleidlos einschlagen [ Der Begründer des Sowjetstaates und der kommunistischen Weltbewegung hat mit diesen Worten selbst den Widerspruch zwischen der humanistischen Vision des sozialistischen Ziels und der terroristischen Praxis der an der Macht befindlichen Bolschewiki benannt. Sein Nachfolger Josef W. Stalin sollte durch seine terroristische Politik innerhalb der Sowjetunion die humane Vision endgültig zur ideologischen Rechtfertigung der Macht degradieren. Der Widerspruch zwischen dem humanistischen Ziel und den terroristischen Mitteln kommunistischer Herrschaft blieb ein unlösbares Problem dieser Diktaturen. Die Ideologie des kommunistischen Endziels konnte der herrschende Parteiapparat aber nicht aufgeben, da sie sein Machtmonopol legitimierte. Er stellte sich vor, wie der Lauscher des Ministeriums für Staatssicherheit MfS Ulrich Mühe Prostituierte Wiesler DDR eine solche Musik nicht zum Vergnügen hört, sondern im Dienst durch seine Kopfhörer, als er einen "Feind seiner Ideen" bespitzelt, der aber ebenfalls ein "Freund dieser Musik" ist. Musik als Katalysator von. Hautpmann Gerd Wiesler Ulrich Mühe. Szenenfoto aus "Das Leben der Anderen" — als DVD erhältlich. Hauptmann Gerd Wieslers Verweigerung — war das wirklich ein überzeugendes Motiv, auf dem die Handlung des Films aufgebaut werden konnte? Die Idee des Filmprojektes bedurfte einer Geschichte für das Drehbuch, sie bestimmte bereits das kulturelle Milieu, in dem er spielen sollte. Schriftsteller, Schauspieler und Intellektuelle waren für eine Weltanschauungsdiktatur immer eine Risikogruppe; denn gesellschaftliche Veränderungen beginnen in den Köpfen der Menschen. Daher gehörten Zensur und Sprachlenkung ebenso wie die geheimpolizeiliche Überwachung der Bevölkerung zu den Herrschaftsmethoden dieser Diktatur. Aus Sicht der Macht mussten die "Kulturschaffenden" von der Geheimpolizei besonders intensiv überwacht werden. Die Ulrich Mühe Prostituierte Wiesler von Wissenschaft und Kultur in der DDR war geprägt von vielen Konflikten, die Künstler und Wissenschaftler mit der Staatsmacht hatten. Solche wirklich stattgefundenen Konflikte mussten das Material liefern für die Geschichte, die "Das Leben der Anderen" erzählen sollte. An diesem Punkt der Realisierung seines Films suchte der Drehbuchautor die historische Beratung über das historische Material für sein Drehbuch. Florian Henckel von Donnersmarck war 17 Jahre alt, als die Mauer fiel, er war also angewiesen auf Zeitzeugen, um sein Drehbuch zu schreiben. Er nahm sich für diese Recherche viel Zeit und befragte systematisch Zeitzeugen, auch ehemalige MfS-Offiziere. Diese offene Haltung schuf Raum für das kontroverse Gespräch zwischen uns über inhaltliche Fragen seines Drehbuchs. Die zentrale Kontroverse mit mir betraf die Frage: Konnte seine Filmidee in der Handlung seines Films überzeugend dargestellt werden? Ich hatte meine Zweifel und betonte die Notwendigkeit, die Musik mit Widersprüchen im Ablauf des Operativen Vorgangs OV Dreyman zu verbinden. Das geschieht im Film: Wieslers Auftrag bei der Bespitzelung eines Schriftstellers bringt sein Koordinatensystem als Geheimpolizist und Kommunist durcheinander, er verliert den klaren Bezug zum ideologisch vorgegebenen Feindbild. Das DDR-Bild des Films Wollte der Film über Struktur und Mechanismen der SED-Diktatur aufklären, so mussten verschiedene, historische Grundfragen für die Gestaltung des Drehbuchs geklärt werden. Das DDR-Bild, das der Film zeigen sollte, war das ihrer politischen Ordnung, also das einer kommunistischen Diktatur. Um diese DDR-Wirklichkeit im Film zu zeigen, bedurfte es menschlicher Konflikte, die der Machtanspruch der Partei verursachte. Damit rückte der Film die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED als Staatspartei und ihre zentralistische Struktur in den Blick. Ideologisch lag ihrer Politik ein vom Marxismus-Leninismus formuliertes dichotomisches Weltbild zugrunde, das bestimmt wurde vom Klassenkampf, den die Kommunisten in der DDR und in der Weltpolitik für den Sozialismus und gegen den Imperialismus führten. Innenpolitisch kodifizierte das politische Strafrecht die Grenzen, in denen sich die DDR-Staatsbürger zu bewegen hatten. Die ideologischen Sprachregelungen trafen besonders Kunst und Kultur, sie sollten hier selbstbestimmte, menschliche Individualität unterdrücken und es dem MfS ermöglichen, jene "Anderen", die sich nicht an die ideologischen Vorgaben der Partei hielten, zu erkennen, sie zu bespitzeln, zu bekämpfen, zu verhaften und diese Menschen in Objekte ihres Hasses zu verwandeln. Dem Hass auf die Feinde, den die Tschekisten für ihre Arbeit brauchten, komplementär war der Glaube an den Kommunismus, an das Glück kommender Generationen. In seiner Lektion an der MfS-Hochschule in Potsdam-Golm trichtert Wiesler den Studenten ein: "Bei Verhören arbeiten Sie mit Feinden des Sozialismus.
Kritik zu Das Leben der Anderen
Der traurige Blick des Hauptmanns Wiesler | zeitgeschichte | online Das Leben der Anderen. Buena Vista International. Ost-Berlin, November Der Stasi-Hauptmann Wiesler erhält den Auftrag, den erfolgreichen Schriftsteller Georg Dreymann und dessen Lebensgefährtin. Diese Rolle machte ihn weltbekannt: Ulrich Mühe als Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler. Wiesler. Der andere DDR-FilmDie unbeschränkte Macht der Kommunisten über ihre Gesellschaften erodierte bereits, als Gorbatschow in Moskau die Macht übernahm. Nach der Wiedervereinigung wird dasselbe Stück von Dreyman wie gegen Anfang des Filmes in geänderter Dramaturgie aufgeführt. Er zeigt in überzeugender Weise die Mechanismen der Repression im SED-Staat. Ulrich Mühe ist eigentlich kein mutiger Mensch, sagen Kollegen, die ihn von früher kennen. November wirklich reden solle.
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[2] „Es hat ja schon viele Versuche gegeben, die DDR-Realität einzufangen.“ Ein Gespräch mit Ulrich Mühe, in Henckel von Donnersmarck, Das Leben. Wiesler. Diese Rolle machte ihn weltbekannt: Ulrich Mühe als Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler. Ost-Berlin, November Der Stasi-Hauptmann Wiesler erhält den Auftrag, den erfolgreichen Schriftsteller Georg Dreymann und dessen Lebensgefährtin. Ulrich Mühe spielt die Rolle des Stasi-Offiziers Gerd Wiesler mit Feingefühl und Nuancenreichtum. Buena Vista International. Das Leben der Anderen. Die Prostituierte ist süß und.Interview: Saoirse Ronan über »The Outrun«. Najad Kirchberger Assistenz. Das Verhör am Anfang ist ein Lehrvideo, das Hauptmann Gerd Wiesler Ulrich Mühe jungen Rekruten zeigt. April Diese Negationen waren vor allem auf Good Bye, Lenin! Ein weiteres Beispiel für einen MfS-Mitarbeiter, der sich gegen die Linie der SED stellte, war der Doppelagent Werner Stiller , der sich durch Flucht über die Grenze nach West-Berlin knapp seiner drohenden Verhaftung entziehen konnte. Die Stadt war ein Minenfeld. In späteren Auflagen wurden die strittigen Passagen über die IM-Tätigkeit entfernt. So taucht Wiesler in das "Leben der anderen" ein und wird, das ist die überraschende Wendung des Films, durch die Berührung mit dieser ganz anderen Welt der Künstler und Freigeister verwandelt. Zitierempfehlung: Jens Gieseke, Der traurige Blick des Hauptmanns Wiesler. Er droht, wartet ab, bleibt ruhig, emotionslos. Helfen Sie uns, besser zu werden. Der vorstehende Beitrag ist die gekürzte Fassung eines Vortrags des Verfassers, gehalten auf der Konferenz "Das Leben der Anderen and the Contemporary German Film" in Leeds, Mit wenig Mühe hätte Henckel von Donnersmarck sicher auch noch ein vergleichbares Zitat aus dem Munde Dzerzynskis oder Stalins auftreiben können von Goebbels oder Himmler ganz zu schweigen … So viel Revolutionsromantik kann sich nur ein Münchener Regiestudent auf der Suche nach seiner ersten Filmidee leisten. Der Erfolg ist durchwachsen: der erstere konnte nur begrenzte Kenntnisse einbringen, der letztere hat sich vom Produkt entschieden distanziert. Martin Brambach. Nun hörte er auf, ein willenloses Rädchen im Getriebe der Repression zu sein. In: Spiegel Online. Das Untersuchungsorgan MfS im Strafverfahren Dramaturgisch packend beginnt der Film im zentralen Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen. MfS-Oberstleutnant Grubitz Ulrich Tukur und Kulturminister Bruno Hempf Thomas Thieme. Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben. November Die ersten beiden Minister für Staatssicherheit, Wilhelm Zaisser und sein Nachfolger Ernst Wollweber, wagten als alte kommunistische Revolutionäre den Widerspruch gegen den SED-Generalsekretär Walter Ulbricht. In einem Interview mit dem Regisseur Donnersmarck hatte er seine Ex-Frau Jenny Gröllmann als IM der Staatssicherheit bezeichnet. Mühe wartet im Wagen. Er lässt Dreymanns Wohnung verwanzen und bezieht seinen Lauschposten auf dem Speicher ein paar Stockwerke darüber. Als Folge dieses Sinneswandels unterschlägt er in seinen Berichten die sich entfaltenden oppositionellen Aktivitäten Dreymans, dessen Einstellung zur Staatsführung sich verändert hat, und schreibt stattdessen Belangloses, das er frei erfindet. Sie haben weiteres inhaltliches Feedback oder eine Frage an uns? In: taz , Der Schriftsteller, Teil des deutschen literarischen Kanons , werde in die humanistische Tradition gestellt und so in die Zeit nach der Wende gerettet, ganz wie der linientreue Staatskünstler Dreyman sich als zeitloser, auch auf Nachwende-Bühnen gespielter Autor entpuppe. Sie war eine Diktatur in Deutschland, keine originär deutsche Diktatur.